Saturday, May 10, 2008

....der Mai ist gekommen

Hans, Janna und Lisa vor einem Museum in Balboa Park, San Diego

Janna und Lisa sehen sich einen alten Hippie Bus an

Nach einem turbulenten April geniesse wir nun den bislang etwas ruhigeren Mai. Ja, was brachte der April? Er brachte ein Wochenende bei Janna in San Diego, in dem wir eine Pompeii Ausstellung besucht haben und dabei in die Festivitaeten fuer Earth Day geraten sind, was hier neben dem Oeko-Aspekt vor allem ein froehliches Hippie Festival war. Von nah und fern waren sie in ihren feinsten Outfits - viel Batik, wallende Roecke, Ketten und weite Schlaghosen - in bunten Bussen angereist und erinnerten an Zeiten, die fuer recht viele immer noch sehr lebendig sind. Das folgende Wochenende war gleich mehrfach belegt. Hans und Janna hatten Tickets fuer das Fussball Spiel Galaxy gegen Chivas USA hier in Los Angeles. Beide sind Teams aus Los Angeles, und beide nennen das Home Depot Stadium ihr Heimstadium, was dazu fuehrte, dass es nicht nur spannend sondern auch ausverkauft war. David Beckham spielte nach uebereinstimmender Meinung von Hans und Janna sehr gut, und war massgeblich daran beteiligt, dass Galaxy mit 5-2 gewann.
Hans und Janna vor dem Galaxy Spiel im Home Depot Stadium

Soviele Tore machen natuerlich Spass, vor allem nachdem Janna in der Woche davor zweimal in San Diego bei Baseball Spielen war, in denen viele Stunden lang nichts aufregendes passierte. Wahrend sie beim Fussball Spiel waren, nahm Lisa an einem Shakespeare Festival teil. Lisa hat als Wahlfach 5x in der Woche "Drama" (die alternativen Faecher sind Kunst oder Musik) und ihre Lehrerin hatte die Kinder herausgefordert, fuer dieses Festival Kostueme zu erstellen. Und das meinte sie zu meinem grossen Erstaunen total ernst. Lisa's Gruppe (drei Maedchen) sollte ein Kleid fuer eine Lady-in-Waiting zur Zeit Shakespeare's erstellen und es auf dem Festival vorfuehren, wobei eines der Maedchen die Lady-in-Waiting verkoerperte und das Kleid trug und die beiden anderen die Schneider darstellten, die ihre Arbeit einer Jury erklaerte, die die Queen verkoerpern sollte und mit "Your Majesty" angeredet werden musste. Wir reden hier von 11-jaehrigen Maedchen, die keinen Knopf annaehen koennen! Die Muetter der anderen Maedchen waren zwar hilfsbereit, hatten aber weder eine Naehmaschine noch irgendwelche Naeherfahrungen und wir alle durften nur anleiten, nicht naehen. Unmoeglich? Das dachte ich auch, aber dann haben wir uns ans Werk gemacht. 4 Wochen und ca. 25-30 Stunden (pro Person!) spaeter war es fertig. Ich hatte den Kindern vom Schnittmuster und Stoff aussuchen bis zum Reissverschluss einnaehen alle noetigen Schritte beigebracht und mit ihnen ihre Vorfuehrung eingeuebt, ein Reifrock wurde von einem der anderen Maedchen erstellt und die Kopfbedeckung von der dritten im Bunde. Wir lagen 50 cents unter unserem Budget von $75 (sonst waeren wir disqualifiziert worden) und ihre dazugehoerige Recherche war auch in letzter Minute und einer Nacht-und Nebelaktion fertig geworden. Die Kinder gingen auf ihr Festival, stellten ihr Kleid vor und gewannen den ersten Preis! Ich bin noch immer fassungslos, gleichzeitig aber auch angespornt, manchmal ruhig Dinge anzugehen, die man fuer unerreichbar haelt. Hier greift man gern nach den Sternen, dazu wird man herausgefordert und angespornt, aber das kommt woanders in der Welt oft als verrueckt an - "...die spinnen, die Amis". Aber ob es moeglich ist oder nicht weiss man oft genug nur, nachdem man es versucht hat.

Lisa traegt das Kleid (das fuer sie etwas zu gross ist) ohne Reifrock und Kopfbedeckung

Shamitha, Alejandra und Lisa nach der Preisverleihung

(und wie immer: wenn man auf's Foto klickt wird es groesser)