Sunday, December 31, 2006

Silvester - Dinner for two


Wir wuenschen allen ein frohes, gutes und gesundes Neues Jahr!
Hans ist seit dem 28. 12. wieder auf seiner Insel und hat dort schon heute Nacht um 4 Uhr den Uebergang ins neue Jahr geschafft, denn Kwajalein liegt hinter der Datumsgrenze. Waehrend er einer der ersten ist, gehoere ich hier zu den letzten, die diesen Sprung schaffen, er ist mir 20 Stunden voraus. Er hat allerdings Mitternacht verschlafen, weil er noch im Jetlag und auf kalifornischer Zeit war und 4.00 Uhr morgens doch ziemlich spaet ist, vor allem, wenn so absolut nix los ist, was an Silvester erinnert. Auf seiner winzigen Insel waren gerade mal noch vier andere uebermuedete Spacex Mitarbeiter, das war die ganze Insel-Bevoelkerung.
Hier wird es auch sehr ruhig sein, nur Lisa und ich halten die Stellung und werden tapfer bis Mitternacht durchhalten und dann ein paar Tischfeuerwerke hochgehen lassen. Bis dahin schauen wir uns alte Loriot Sketche an und hoeren alte BAP Lieder.......

In der Los Angeles Times war gestern ein Artikel ueber die deutsche Tradition, zu Silvester "Dinner for one" zu gucken. Die amerikanische Auslandskorrespondentin (Berlin) fand das so seltsam, dass sie das einmal naeher unter die Lupe genommen hat. Hier gibt es diese Sendung nicht, niemand hat je davon gehoert, aber nun weiss ich warum:
Es war ein kleines Theaterstueck, dass auf einer Buehne in Bristol/England gespielt wurde (aber nie im Fernsehen ausgestrahlt wurde) und dort zufaellig von Peter Frankenfeld (ja genau, dieser alte Showmaster) gesehen wurde. Er fand die beiden so komisch, dass er sie auf eine Hamburger Buehne (Ohnsorg Theater?) einlud, wo das Stueck dann vor einem Live-Publikum fuer's deutsche Fernsehen aufgezeichnet wurde. Mit Silvester hatte das eigentlich nie zu tun, das ergab sich erst spaeter eher zufaellig.

Bis im naechsten Jahr!

Thursday, December 28, 2006

Kommentare hinterlassen fuer Einsteiger

Ich hoere immer wieder, dass ihr ja gerne Kommentare hinterlassen wuerdet, wenn ihr nur wuesstet, wie das geht. Es umfasst zwar mehrere Schritte, geht aber wirklich schnell und einfach....auf geht's:
1.) Klickt auf comments am Ende der Veroeffentlichung
2.) Hinterlasst euren Kommentar in der Box leave your comment.
3.) Tippt die darunter stehende wilde Buchstabenfolge in dem Kaestchen
word verification nach.
4. Danach sucht euch eine Identitaet aus. Wenn ihr auf Other klickt, braucht ihr nichts weiteres mehr angeben.
5. Klickt auf Publish your comment - das war's.

Um ihn auch lesen zu koennen, muesst ihr den blog neu laden. Manchmal dauert es eine paar Sekunden, bis er erscheint.

Sunday, December 24, 2006

Frohe Weihnachten!

Surfing Santa - Redondo Beach Pier

Heute ist der 24.12., Heiligabend, die Sonne lacht und Lisa und Hans gehen draussen im T-Shirt mit dem Hund spazieren, waehrend ich backe und Geschenke verpacke und versuche, noch tausend Kleinigkeiten zu erledigen bevor es dunkel wird und "Santa kommt". Dabei weiss ich schon, dass er heute gar nicht kommt, denn alle Pakete aus Deutschland und zwei Pakete mit Geschenken fuer Lisa, die ich hier bestellt habe sind offensichtlich irgendwo im Blizzard Chaos um Denver steckengeblieben. Es gibt also eher besinnliche Weihnachten und noch viele Paeckchen in den kommenden Tagen und Wochen.
Die Spacex Party in Santa Monica am Donnerstag hat Spass gemacht; noch mehr Spass hatten wir allerdings bei der inoffiziellen Party danach, die sich anschliessend spontan im Hotel ergab. Am naechsten Morgen sind Hans und ich dann zur 3rd Street Promenade gebummelt (die Fussgaenger-Einkaufszone von Santa Monica), haben dort schoen gefruehstueckt und noch ein paar witzige Geschenke gekauft, haben sogar vor einem Fernsehstar (Christine Lahti) in der Schlange gestanden, als wir was bezahlen wollten und sind dann am Strand zurueck zu unserem Hotel gegangen. Die Abende verbringen wir seitdem auf Weihnachtsparties, die ploetzlich wie Pilze aus dem Boden spriessen (...fuer die heute abend backe ich gerade).
Uns allen geht es gut, wir sind gesund, munter und bester Laune.....und das ist das beste Geschenk ueberhaupt. Ich wuensche euch das gleiche, heute, morgen und im naechsten Jahr.

Wir wuenschen euch allen friedliche und froehliche Feiertage, eine wunderschoene Zeit mit euren Familien und Freunden und ein gesundes und glueckliches Neues Jahr 2007.



Rita, Hans, Lisa und Oliver

Monday, December 18, 2006

Nur noch 6 Tage bis Weihnachten!!!


Lisa zaehlt freudig und aufgeregt die Tage, waehrend sie jeden Morgen die Tuerchen von ihren drei Adventskalendern oeffnet...und ich denke jedesmal: das darf doch nicht wahr sein! Schon???? Wie immer fliegt die Zeit nur so dahin und wie immer fliegt sie umso schneller, je naeher Weihnachten rueckt. Mit einem ziemlichen Kraftakt sind alle Geschenke in letzter Minute bestellt und verschickt, die Karten geschrieben und im Briefkasten, das Haus dekoriert und sogar ein paar Plaetzchen gebacken. Lisa hat bereits schulfrei (fuer drei Wochen), aber wir muessen diese Woche noch arbeiten. Wie immer wird etwas jongliert...heute und morgen ist sie in einem Basketball Camp, Mittwoch bei einer Freundin und Donnerstag bei Spacex. Donnerstag Nacht schlaeft sie dann bei einem befreudeten Zwillingspaar, denn Hans und ich gehen zur Weihnachtsparty von Spacex in Santa Monica. Spacex's Weihnachtsparties sind beruehmt, sie lassen sich jedesmal etwas anderes einfallen. Einmal haben sie eine riesige Jacht gemietet, mit Live-Musik und Casino; im letzten Jahr hatten sie das ganze Long Beach Aquarium gemietet und in diesem Jahr faengt die Party auf dem Santa Monica Pier an, wo es eine staendige kleine Kirmes gibt, mit Riesenrad und Achterbahn etc. Wir haben freien Zugang zu allen Fahrgeschaeften, danach geht es dann wieter in einem schoenen grossen Hotel dort am Strand, wieder mit Casino und Live-Band und tanzen bis zum umfallen. Und wenn wir dann umfallen sind es nur ein paar Schritte bis in unser Zimmer, denn wir verbringen die Nacht dort.
Danach haben wir dann alle ein paar Tage frei um in aller Ruhe Weihnachten zu feiern. Hans wird wahrscheinlich am 28.12. nach Kwajalein fliegen und so ueber Neujahr nicht zu Hause sein, aber das mag sich noch aendern.
Ich melde mich noch mal kurz vor Weihnachten, also schaut noch einmal rein!

Wednesday, December 06, 2006

Winterernte

Heute ist Nikolaus - zumindest bei uns, denn hier ist dieser Brauch nicht bekannt. Sie kennen zwar St. Nick oder Santa Claus, ganz klar Abwandlungen vom Namen Nikolaus, aber irgendwie ist sein Tag auf den 25.12. gerutscht. Manchmal wird Santa uebrigens auch Kris Kringle genannt, was aus Christkindl entstanden ist. Dann sieht er zwar immer noch aus wie der Nikolaus, langer Bart und Sack auf dem Ruecken, allerdings hat er meist weisse und nicht rote Sachen an.
Bei mir kommen immer noch keine rechten Wintergefuehle auf, obwohl mittlerweile unser Haus von aussen mit vielen Lichtern geschmueckt ist und wir neben einem Nikolausteller sogar einen Adventskranz haben. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass hier gerade Erntezeit ist: die Aepfel von unserem Apfelbaum sind endlich reif! Los Angeles ist keine Apfelbaum-Gegend, das Wetter verwirrt sie, aber unser Baum traegt z. Zt. wirklich leckere Aepfel. Leider haben die Kinder vor Monaten gedacht sie waeren reif und haben 3/4 der Aepfel "geerntet", was ihre Anzahl (die der Aepfel, nicht der Kinder) erheblich dezimiert hat und nun streiten wir uns mit den Eichhoernchen um die wenigen verbliebenen Exemplare (alles Raeuber!). Unsere Nachbarn haben wunderbare Orangen, die gerade reif sind und von denen sie uns netterweise reichlich vor die Tuer legen, und meine Chefin schleppt fast taeglich grosse Tueten voller suesser Mandarinen mit ins Buero, weil sie nicht dagegen an essen kann. Oft bringt sie auch koerbeweise Avocados aus ihrem Garten mit, oder Orangen, und bald sind wieder ihre Limonen reif.
Was liegt sonst noch so an? Heute habe ich vom Los Angeles Schulbezirk wie in jedem Dezember einen Antrag zugeschickt bekommen, in dem ich meine Wuensche fuer Lisa's Schule im naechsten Schuljahr anmelden kann. Lisa ist jetzt in der 5. Klasse, mit der 6. Klasse faengt dann ein neues Kaptitel an - die Mittelschule. Es gibt nur zwei oeffentliche Mittelschulen in San Pedro, eine recht gute und eine nicht gute, und natuerlich wollen alle auf die gute. Mit ca. 4x soviel Bewerbungen wie freien Plaetzen muss man allerdings etwas Glueck haben. Ich werde weiterhin darueber berichten.....

Thursday, November 30, 2006

Advent, Advent.....



Heute ist der 1. Dezember, unser 11. Hochzeitstag. Weihnachten ist nicht mehr weit und am Sonntag ist der 1. Advent. Das Wetter hat sich der Jahreszeit angepasst, es ist kalt geworden, sehr kalt sogar, nachts geht das Thermometer runter auf 5 Grad - Rekordkaelte fuer Los Angeles. Tagsueber scheint die Sonne und heizt alles auf, aber der Wind bleibt kalt, was mir nur recht ist. Nachts, wenn wir mit dem Hund noch mal einmal um den Block gehen, ziehen wir uns jetzt dicke Jacken an, obwohl Hans mit seinen ewig warmen Fuessen nach wie vor barfuss in Flip-Flops herum laueft.
Was treiben wir ansonsten so an unseren Wochenenden? Nun, an einem Wochenende hatten wir Tickets fuer die nach 6 Jahren endlich wieder geoeffnete Getty-Villa zwischen Santa Monica und Malibu. Tickets sind limitiert und oft Monate im voraus ausgebucht. In der Getty Villa sind alle antiken Kustwerke untergebracht, vor allem Mosaike und Skulpturen aus dem roemischen Reich und sowie aus Griechenland und anderen Laendern im Mittelmeerraum. Die Villa selbst ist originalgetreu nach Vorlagen fuer eine alte griechische Villa angelegt, komplett mit Innenhoefen und Gaerten. An einem anderen Wochenende hatte Lisa eine Girl Scout Veranstaltung, bei der es um andere Laender ging. Die Leiterin hatte mich um einen Vortrag ueber Deutschland gebeten und dabei gefragt, ob ich dafuer einen Laptop und einen Projektor fuer eine Powerpoint Presentation brauche. Nun, ich hatte zwar immer mal vorgehabt Powerpoint zu lernen, aber ohne Grund war daraus nie etwas geworden. Nun gab es einen Grund und zusammen mit Hans' Hilfe habe ich einen 30 Minuten Powerpoint Vortrag ueber Deutschland zusammengestellt, in dem ich versucht habe, interessante und wissenswerte (fuer 10- jaehrige amerikanische Maedchen) Informationen ueber Deutschland zu vermitteln. Es hat viel Zeit gekostet, noch mehr Spass gemacht und insgesamt habe ich nicht nur Powerpoint, sondern auch sehr viel ueber Deutschland gelernt.
Am letzten Wochenende haben wir am Samstag mit Freunden Peddle-Tennis gespielt...das ist Tennis auf einem kleineren Asphalt Court mit hoelzernen Schlaegern, die etwas wie ueberdimensionale Tischtennisschlaeger aussehen, in die jemand ein paar Loecher gebohrt hat. Und am Sonntag waren wir Inline-skaten am Strand. Lisa ist mittlerweile gut genug um mithalten zu koennen.
So, jetzt werden wir mal Lisa bei einer Freundin fuer ein sleepover abliefern, damit wir an unseren Hochzeitstag ausgehen koennen.

Wednesday, November 22, 2006

Thanksgiving

Wie immer am letzten Donnerstag im November wird heute Thanksgiving gefeiert, gleich nach Weihnachten der groesste Feiertag in den USA.
Im Supermarkt hat jeder einen riesigen Truthahn im Einkaufswagen liegen, zusammen mit Suesskartoffeln, gruenen Bohnen, Cranberries und Pumpkin Pies. Die ganze Familie kommt zusammen, es wird zusammen gekocht und gebacken, die Kinder spielen und wer will sieht Football im Fernsehen, und schliesslich sammeln sich alle um einen grossen Tisch fuer ein ueppiges Festmahl. In vielen Familien ist es Tradition, dass jeder sagt, wofuer er dankbar ist.
Der darauf folgende Freitag ist ebenso traditionel der Beginn der Weihnachtssaison und auch gleichzeitig der umsatzstaerkste Tag im ganzen Jahr. Und weil Thanksgiving fuer die meisten ein 4-Tage langes Wochenende ist, ist noch ausreichend Zeit, die Weihnachtsdekoration aus der Garage zu holen und das Haus von innen und aussen zu dekorieren....Baum eingeschlossen. Wir haben keine Familie, mit der wir feiern koennen und so faellt unser Thanksgiving etwas kleiner aus. Der Truthahn wird durch ein Haehnchen ersetzt, aber auf all die ueblichen leckeren Beilagen wollte niemand verzichten.
Das Wetter ist endlich etwas herbstlicher geworden. Nachdem wir am Montag noch ueber 30 Grad hatten, sind es jetzt angemessene 20 Grad, normal fuer die Jahreszeit.
Nachts ist es manchmal sehr nebelig, was sehr schoen und sehr passend war, als wir mit der Deutschen Schule den alljaehrlichen St. Martins Umzug im Park hatten. Die Kinder hatten selbstgebastetelte Laternen (kaufen kann man die hier nicht), und liefen im dichten Nebel singend um den Leuchtturm herum. Anschliessend haben wir leckeres deutsches Essen (Sauerkraut mit Wuerstchen, kartoffelsalat, Apfelstrudel, Braten....) gegessen, dass die Eltern mitgebracht hatten. Hatte ich eigentlich schon mal erwaehnt, dass Lisa Samstagsmorgens 3 Stunden zur Deutschen Schule geht? Die Direktorin der Mini-Schule (33 Kinder), eine Freundin und ehemalige Lamaze-Schuelerin von mir, ist sogar ganz begeistert von Lisa's Deutschkenntnissen.
Ansonsten sind wir hier schwer beschaeftigt mit kleineren Verbesserungen/ Reparaturen am Haus. Fuer eines dieser Projekte musste Hans auf den Dachboden, der hier eigentlich nie begehbar ist, weil er keinen richtigen Boden hat, nur ein Geruest von hochkant gestellten Latten. Man balanciert auf den Latten, und, wenn man wie Hans Pech hat und ausrutscht, bricht ohne jede Anstrengung durch die superduenne Decke, die nur aus einer Rigipsplatte besteht. Er konnte sich noch oben halten, nur sein Bein baumelte durch das Loch, was noch immer unseren Flur ziert. Ideen haben wir ansonsten noch reichlich, leider fehlt es fuer die Umsetzung vor allem an der noetigen Zeit.
Genug fuer heute, es ist Thanksgiving und es gibt noch viel zu tun!

Wednesday, November 08, 2006

Santa Ana und die Wahlen

Ich haette ja nicht gedacht, dass das irgendwann mal passiert, aber nach zehn Jahren im Land der ewigen Sonne habe ich endlich mein offenbar enormes Waermedefizit gedeckt und sogar ueberschritten. Der Sommer war lang und heiss und hoert einfach nicht mehr auf. Wieder und wieder, mit kaum einem Tag zum abkuehlen zwischendurch, breiten sich Hochdrucklagen aus, die heisse Luft aus dem Osten mit sich bringen und hier als Santa Ana Winde bekannt sind. Ueblicherweise wird dieser Teil der Kueste von frischen Meeresbrisen aus dem Westen angenehm temperiert, der kuehle Wind gleicht die intensive Sonne aus, voila: perfektes Wetter. Aber statt wie sonst jedes Jahr im Oktober die Heizung anzuschmeissen, laufen hier noch immer die Ventilatoren auf Hochtouren. Gestern hatten wir es gut 30 Grad hier an der Kueste, in downtown waren es sogar 35 Grad! Ich wuensche mir richtigen Herbst, nicht den "goldenen", sondern den schmuddeligen, grauen, verhangenen, kuehlen, feuchten........zumindest mal fuer ein paar Tage! Und so wie ich frueher im Wetterbericht auf schoenes Wetter gewartet hab, so hoffe ich jetzt abends auf die Ankuendigung von dramatischer Abkuehlung. Etwas kuehler war es heute bereits, aber das mit dem grauen Himmel klappt noch nicht so ganz.
Dafuer ist heute aber ein anderer Wunsch in Erfuellung gegangen, an dem Hans sogar aktiv mitgewirkt hat: die Republiker haben ihre Mehrheit im Abgeordneten-Haus und im Senat verloren und Rumsfeld hat abgedankt......ist fast wie Weihnachten. Jetzt kann ich nur hoffen, dass die Demokraten einen Ausweg aus diesem riesigen Schlamassel finden, einfach wird das nicht.

Wednesday, November 01, 2006

Trick or Treat


Gestern war Halloween - von Lisa und Millionen anderen Kindern heiss erwartet. Welcher andere Tag im Jahr verspricht schon unbegrenzte Suessigkeiten, sich verkleiden koennen und wildfremde Leute erschrecken, ohne dass man dafuer irgendwas tun muss? Natuerlich sind nicht nur Kinder begeistert, hier gibt es auch viele Erwachsene, die sehr viel Geld, Zeit und Aufwand in die Dekoration ihrer Haeuser stecken. Ganz beliebt sind riesige aufblasbare Figuren, Knochen, Koerperteile, beleuchtete Schaedel und tonnenweise Spinnennetze. Und nicht nur Haeuser werden dekoriert: gestern hab ich u.a. Verkaeufer/innen, Postboten, Krankenschwestern und Lehrer/innen verkleidet gesehen, manche sehr originell und witzig, andere sehr furchterregend. Und alles ist orange und schwarz, inklusive der Zuckerguss auf den Cookies. Unsere Nachbarschaft ist immer voll im Halloween Fieber, fast jeder hat sein Haus dekoriert (was den naechtlichen Spaziergang mit Olli interessant macht) und vor fast jedem Haus sitzen die Bewohner, um beim "trick or treat" die Suessigkeiten auszuhaendigen. Wir hatten Freunde mit 9-jaehrigen Zwillingen eingeladen, die in einer sehr ruhigen (sprich: Halloween freien) Gegend wohnen; ich glaube die Kinder aus der Gegend waren alle bei uns....auf der Strasse war die Hoelle los. Wir haben non-stop Suessigkeiten ausgehaendigt, bis wir auch Teil dieses Zirkusses sein wollten und uns in den Strom eingereiht haben. Lisa konnte schon nach kurzer Zeit fette Beute vermelden, ihre grosse Plastikeinkaufstasche war so voll, dass die Henkel zu reissen drohten. Und als was hatte sich Lisa verkleidet? Nach vielem hin und her wurde "Tonk" (Harry Potter) gegen "Zigeunerin" ausgetauscht, wo sie allerdings ueberhaupt nicht drauf vorbereitet war. Die Improvisation sah eher nach Hippie als nach Zigeunerin aus, aber sie war zufrieden. Ich bin ansonsten froh, dass alles vorbei ist, ich freue mich auf ein Spinnen-freies Haus! Ich fuege mal ein Foto dazu, das ich in den letzten Tagen gemacht habe, damit ihr euch ein Bild machen koennt. Ich werde noch weitere Fotos dazufuegen, sobald diese Funktion wieder funktioniert...z.Zt. weigert sich das Programm. Wenn ihr aufs Bild klickt seht ihr es im uebrigen in voller Groesse und mit allen gruseligen Details.
Fuer Lisa's Girl Scouts bereite ich im uebrigen einen Powerpoint Vortrag ueber Deutschland vor. Es geht um Maedchen in aller Welt und einige Eltern aus verschiedenen Laendern erzaehlen jeweils eine halbe Stunde ca. 70 Maedchen von ihrem Land. Hat irgend jemand noch gute Ideen? Der Vortrag findet am 4.11. statt.

Saturday, October 21, 2006

Von Juroren, Wahlen und wilden Tieren

Wie ihr alle wisst, ist Hans seit August nicht mehr nur Deutscher, sondern ganz offiziell auch Amerikaner. Das bringt ein paar Vorteile mit sich, aber auch ein paar Pflichten und Privilegien. Zu den Pflichten gehoert z.B., dass er jedes Jahr als Juror (Schoeffe) herangezogen werden kann. Und natuerlich haben sie ihn gleich gezogen. Er war erst ein paar Wochen Amerikaner, noch ganz frisch und gruen, und schon musste er sich in Long Beach beim Gericht melden. Im Prinzip ist es ein Pool-System. Man gehoert fuer eine Woche zu einem grossen Pool von moeglichen Schoeffen. Jeden Abend in dieser Woche muss man eine bestimmte Telefonnummer waehlen und seine Jurornummer angeben, und dann erfaehrt man, ob man erscheinen muss oder nicht. Manchmal hat man Glueck und wird nie gebraucht, dann hat man aber trotz allem fuer dieses Jahr seine Pflicht getan. In den ersten Tagen wurde er nicht benoetigt, aber am Donnerstag musste er dann erscheinen. Er hatte Glueck, denn der Prozess fuer den er als Juror dienen sollte, war fuer einen Monat angesetzt, und da konnte er sich mit Auslandsreisen entschuldigen. Meistens sind Prozesse kuerzer, im Schnitt ca. 3 Tage, und da werden fast keine Entschuldigungen akzeptiert, es ist halt Pflicht, niemand wird verschont, man muss dafuer Zeit machen und Arbeitgeber muessen einem dafuer frei geben (aber nicht alle ersetzen den Verdienstausfall).
In zwei Wochen kommen dann die Privilegien: er wird zum ersten Mal waehlen gehen! Hier wird wesentlich oefter gewaehlt, meistens, um ueber bestimmte Initiativen und Geseztesaenderungen zu entscheiden. Es gibt unzaehlige Antraege und Initiativen, die in einer fetten, kleingedruckten Waehlerbroschuere alle erklaert werden, ich frage mich, wer sich da wirklich durchquaelt.
Lisa hat ansonsten vor drei Wochen angefangen, am Samstagvormittag drei Stunden zur Deutschen Schule zu gehen, wo sie sich z.Zt. mit "der,die,das" herumschlaegt. Auch wenn sich das recht trocken anhoert, gefaellt es ihr bisher gut, und ein bischen grammatikalisches Grundwissen kann nicht schaden.
Falls ihr euch fragt, ob es noch immer nach Skunk bei uns riecht: es ist besser geworden, aber weg ist es noch lange nicht. Das Dumme ist, dass Hunde ja in dieser Beziehung unendlich dumm sind. Sie bringen es fertig und attackieren den naechsten Skunk, der ihnen ueber den Weg laueft, sie lernen einfach nicht dazu. Gluecklicherweise sind wir von weiteren Besuchen bisher verschont geblieben, dafuer legt er sich aber regelmaessig mit Waschbaeren und Opossums an. Die Waschbaeren sind allerdings wirklich zu dreist, sie marschieren ungeniert durch die Hundeklappe, waehrend wir nur ein paar Meter entfernt sitzen! Ich hab ja ziemlichen Respekt vor ihnen, sie sind recht gross und frech und koennen gefaehrliche klingende Geraeusche von sich geben, von ihren scharfen Zaehnen und Klauen gar nicht zu reden. Opossums sind vor allem haesslich, sie haben auch scharfe Zaehne, aber sie sind nicht schnell. Wenn es kritisch wird, stellen sie sich tot, wir hatten einen, der kopfueber an seinem langen nackten Rattenschwanz von den Weinreben baumelte und nicht zuckte......er hoffte wohl, wir ignorieren ihn dann. Eigentlich kann er da ruhig haengenbleiben, denn in zehn Tagen ist Halloween, er waere die perfekte Dekoration, aber darueber werde ich beim naechsten Mal berichten.

Thursday, October 12, 2006

Hilfe - ein Skunk!

Irgendwie ist es doch nie langweilig. Nur einen Tag nach unserem Pink Floyd Konzert sitzen wir abends friedlich zuhause, als ich Oliver draussen ploetzlich bellen und aufjaulen hoere. Ich laufe raus und sehe wie Olli die Treppen zur Terrasse hoch laeuft, niest und sich mit der Pfote ueber's Gesicht reibt, gleichzeitig bemerke ich einen scharfen Geruch und denke: Feuer, verbranntes Plastik und dann geht mir ein Licht auf: Skunk!!! Oliver ist angesprueht worden!!! Die Luft scheint wie ein feiner Nebel zu sein und sinkt langsam herab....auf mich! Ich renne zurueck ins Haus, verschliesse die Tuer, die Hundeklappe und das Fenster in der Tuer, renne ins Schlafzimmer und verriegele die Terrassentuer und renne gleich weiter in die Dusche. Der Gestank ist ueberwaeltigend und widerwaertig und ich schrubbe und schrubbe, benutze grosszuegig Shampoo und Duschgel, wieder und wieder, bis das warme Wasser zu Ende geht. Ich gehe in die Kueche, puerriere eine grosse Dose Tomaten (die Tomatensaeure soll gut helfen), verschwinde noch einmal in der Dusche und reibe mich von Kopf bis Fuss mit kalten Tomaten ein.....sehr seltsam. Danach noch grosszuegig Lotion aufgetragen, aber es hilft alles nur maessig, der Geruch ist weniger geworden, aber noch lange nicht weg. Nun muessen wir uns um Oliver kuemmern, der gar nicht weiss, was ihm passiert ist und noch weniger, warum er ausgesperrt ist. Noch einmal kalte Doesentomaten genommen und dieses Mal mit dem Schwamm auf Oliver's weisses Fell verrieben.....uuups....er ist rosa! Nass und zitternd und rosa......
Mit dem Gartenschlauch alles wieder abgesprueht und danach noch dreimal mit Mango-Hundeshampoo geschrubbt.....voila: ein leicht rosa und schrecklich stinkender Hund!
Tja, fuer seine Dummheit musste er mit einer Nacht in der Garage bezahlen, so kam er nicht ins Haus. Viel half es nicht, denn der Geruch war mittlerweile durch alle Ritzen gekrochen, und selbst jetzt, zwei Tage spaeter wird mir noch immer schlecht, wenn ich nach Hause komme. Obwohl mindestens ein Dutzend flackernder Duftkerzen, offene Fenster und wirbelnde Ventilatoren fleissig dagegen ankaempfen haengt dieser Geruch noch immer in der Luft und dort wird dort auch noch eine ganze Weile bleiben.
Morgen kommt Oliver zum Hundefriseur, dort wird er in ein "De-Skunk" Bad getaucht und frisch geschoren, hoffentlich hilft's. So will ihn jedenfalls niemand streicheln...
Skunks sind hier ansonsten ein recht alltaeglicher Anblick, besser gesagt allnaechtlich, denn sie sind nachtaktiv. Sie sind total furchtlos und ziehen gemuetlich ihrer Wege, denn niemand stellt sich ihnen in den Weg, bis auf Hunde natuerlich. Ihre einzigen Feinde sind Autos; wenn sie ueberfahren werden stinkt es entsetzlich noch viele Tage spaeter. Selbst wenn sie nicht spruehen weiss man wenn sie in der Naehe sind, denn sie sind von einer unsichtbaren Gestankwolke umgeben, die durch geschlossene Fenster dringt.

Manche Erfahrungen wuerde ich lieber nicht machen, aber man wird halt nicht immer gefragt.

Monday, October 09, 2006

Pink Floyd


Normalerweise gehen wir abends nur selten aus, aber Pink Floyd in der Hollywood Bowl ist auch in Los Angeles nicht normal......und wir besassen durch Zufall und Glueck Karten fuer dieses ausverkaufte Konzert! Die Hollywood Bowl ist eine Open Air Buehne, ganz in der Naehe vom Hollywood Boulevard, mit ca. 17.000 Sitzplaetzen (es gibt keine Stehplaetze). Waehrend der Sommersaison ist es das "zuhause" fuer das Los Angeles Philharmonic Orchestra, das in der Wintersaison in der Disney-Hall auftritt. Aber neben klassischer Musik sind auch viele andere Musikrichtungen vertreten, vor allem Jazz und bekannte Rockbands, wie z.B. die Beatles. Die Bowl wurde 1922 in einem Canyon errichtet, man sieht keine Haeuser oder Strassen, nur Berge um sich herum. Die Ausstattung hat sich kaum veraendert, die Modernisierung vor ein paar Jahren konzentrierte sich auf akustische Verbesserungen, die alten Holzbaenke sind noch immer da. Weil das Parken dort ein einziger Albtraum ist, haben wir im naechstgelegenen grossen Parkhaus geparkt (unter dem Kodak Theater, wo die Oscars vergeben werden) und haben uns dann zu dem breiten Zug von Leuten gesellt, die die ca 10 Min. die Strasse hoch zur Bowl gelaufen sind (ja, Leute sind gelaufen!) Unsere Sitze lagen in der drittletzten Reihe, soooo weit weg von der Buehne, dass einige Leute um uns herum darueber Witze machten, dass die Buehne in einem anderen Postleitzahl-Bezirk liegt und sie so hoch oben Nasenbluten kriegen.....aber wir waren drin. Klugerweise hatten wir ein Fernglas mitgebracht, aber selbst mit Fernglas konnte ich nicht viel erkennen, selbst auf den 6 grossen Leinwaenden war mit Fernglas kaum etwas zu erkennen! Wenn man zur Bowl geht bringt man ein Picknick mit, dass ist so Tradition, und so haben wir unsere leckeren Haeppchen, den Salat und unseren Rotwein (mit Glaesern) ausgepackt....wie viele andere um uns herum auch. Andere hatten eher an eine andere Form von Vergnuegen gedacht...um uns herum wurden etliche Joints angezuendet und ihr Duft allein reichte fuer die gesamte Bowl. Es gab keine Vorgruppe und Pink Floyd begann zu spielen, als ein riesiger Vollmond hinter einem der Huegel aufging. In der ersten Halbzeit wurden viele aeltere und ein paar neue Stuecke gespielt und ein riesiges aufgeblasenes rosa Schwein schwebte durch die Reihen. In der zweiten Haelfte wurde dann die gesamte "Dark Side of the Moon" gespielt und als Zugabe ein paar Stuecke von "The Wall", mit einem rauschenden Feuerwerk zum Schluss. Ich fand das Konzert gut, sehr gut sogar, auch wenn ich kaum was erkennen konnte, so war ich doch dabei. Die Musik klang genau so, wie man sie in Erinnerung hatte, es war allerdings ein wenig komisch "...we don't need no education.." mitzusingen, wenn man das Schulalter hinter sich gelassen hat. Ich haenge ein Foto von der Bowl an, was allerdings nicht gestern aufgenommen wurde...meine Kamera fand es dort zu dunkel.

Saturday, October 07, 2006

Valencia



(7.10.2006, HJK) Ich bin mittlerweile wieder zurueck in LA. Valencia war nett, die Konferenz selber liess etwas zu wuenschen uebrig, die Organisation war offenbar ueberfordert mit den 1500 Teilnehmern, oder wie viele es auch immer gewesen sein moegen. Ich hatte am Anfang 2 Tage mit Janna, am ersten Tag sind wir in Valencia herum gerannt und haben die Stadt besichtigt, und am 2. waren wir nur am Strand. Klima und Vegetation ist genauso wie in LA, schoen warm tag und nacht, aber ansonsten koennten die beiden Staedte nicht unterschiedlicher sein, finde ich. Abends geht man spaet essen, vielleicht um 10, und manche Strassen fuellen sich erst nach Mitternacht mit Menschen. Das waere in LA undenkbar, wo man es schon schwer hat nach 10 Abends noch was zu essen zu kriegen, und wo sowieso niemand laeuft, egal wie spaet oder frueh es ist.

In der Kathdrale (auf dem Bild oben) haben wir dann auch den heiligen Gral gefunden, nach dem Dan Brown in seinem Buch "Da Vinci Code" sucht (ich glaube das Buch hies auf deutsch anders). Hier jedenfalls ist der heilige Gral ausgestellt, zusammen mit einem Sammelsurium von Gemaelden, Altaeren, und anderen katholischen Requisiten.
Das Museum fuer Wissenschaft, das als Konferenz Zentrum diente, war dagegen ausserst futuristisch.















Unser Stand war da durchaus angemessen, und ja, das ist Janna hinter der Theke.












Alle Vortraege waren in provisorischen Raeumen, in denen die Klimaanlage zu laut war und das Licht die Zuhoerer blendete - im wesentlich konnte man schlecht hoeren und sehen. Um erstmal dahin zu kommen, musste man sich vorher durchgefagt haben, da die Raumnummern keiner Logik folgten - oder zumindest keiner Logik die ich erkennen konnte. Am Donnerstag hatte ich meinen Vortrag, in dem ich versuchte zu erklaeren das wir alles repariert haben was beim letzten Start nicht funktionierte und das es deswegen eine gute Gelegenheit ist, seinen Satelliten mit uns jetzt zu starten. Ich hatte Gelegenheit, alte und neue Freunde zu treffen und zu erfahren, wie es ihnen so ergangen ist in den letzten Jahren. Und ich bin mal fuer eine Woche aus LA herausgekommen und konnte mal sehen, was so bei anderen passiert, etwas, wozu ich normalerweise nicht viel Zeit habe. Am Freitag bin ich dann wieder zurueck geflogen, diesmal habe ich (oder besser gesagt Air France) nicht das Gepaeck verloren, und jetzt gehe ich gleich mit Rita in ein Konzert in die Hollywood Bowl - Dark Side of the Moon!

Tuesday, October 03, 2006

H & M

Hans ist immer noch in Valencia und geniesst offensichtlich vor allem das spanische Nachtleben und Janna ist mittlerweile wieder in Berlin eingetrudelt, was ihr jetzt so unglaublich still und ruhig vorkommt, zumindest vergleichen mit Spanien.
Und Lisa und ich haben Yom Kippur fuer einen Ausflug nach Pasadena genutzt. Pasadena liegt im Norden von Los Angeles und San Pedro im aeussersten Sueden und beide Stadtteile sind durch den aeltesten Freeway von Los Angeles verbunden. Ich mag Pasadena sehr, es hat einen richtig alten Stadtkern mit gut erhaltenen Judendstilhaeusern, engen Strassen und Gassen und Fussgaengern(!), eine totale Seltenheit hier. Es liegt am Fuss der Berge, die hoch und karg direkt dahinter aufragen, was man allerdings im Sommer oft kaum sehen kann, weil die Luft dort oft heiss und voller Smog ist. Der Anlass fuer unseren Ausflug war die Eroeffnung des allerersten H & M Ladens an der Westkueste vor gut einer Woche, zugegeben recht banal, aber H & M ist fuer uns mehr als irgendein Laden, es steht fuer etwas familiaeres, bekanntes aus Deutschland. Offensichtlich hatten sie lange auf einen guten Ort gewartet, denn der Laden steht auf der besten Einkaufstrasse, im feinsten Teil, direkt neben Tiffany's, dem legendaeren Juwelier. Draussen auf dem Gehweg waren noch die Absperrungen vom Wochenende zu sehen, die wohl den grossen Andrang unter Kontrolle halten sollten. Drinnen droehnte die Musik, die Schlange vor den Umziehkabinen zog sich halb durch den sehr grossen Laden (und jeder hielt bergeweise Klamotten im Arm) und vor den Kassen gab es wiederum Absprerrungen wie vor dem Lufthansa Schalter des Internationalen Airports von Los Angeles. Und das alles an einem Montag! Ich moechte gar nicht wissen, wie es dort am Wochenende zugegangen ist. Nachdem wir uns sattgesehen haben sind wir dann noch durch die fast leeren anderen Laeden gebummelt, waren lecker essen und haben uns dann auf den Rueckweg gemacht. Ist halt doch nur ein H & M, wenngleich auch ein superheiss erwarteter.

Friday, September 29, 2006

Pflaumenmus

Hans ist in Valencia auf einer Konferenz, Janna ist ebenfalls in Valencia und hilft Spacex' Konferenzstand mit aufzubauen/zu betreuen und Lisa und ich freuen uns auf ein langes Wochenende, weil am Montag wegen Yom Kippur schulfrei ist. Unser groesstes Projekt im Moment ist es, aus 15 Pfund leckerer Zwetschgen noch leckereres Pflaumenmus zu machen. Unser Testlauf mit 5 Pfund Pflaumen war sehr erfolgreich, aber schon jetzt haben wir die Haelfte des produzierten Muses verputzt....wir brauchen MEHR! Und so stehen wir jetzt hier und die Kueche riecht nach warmen Pflaumen. Es ist schon manchmal komisch, auf was man Appetit kriegt, wenn es nicht mehr so einfach zu haben ist. Pflaumenmus gehoert dazu, und Quark, und eingelegte Gurken, und "Stinkekaese"! All das kann man zwar im Alpine Village kaufen, aber wenn man fuer 250g Magerquark 5 Dollar zahlen soll, vergeht einem dann doch der Appetit.

Monday, September 25, 2006

Graycie und Oliver



Unsere Haustiere....

auf vielfachen Wunsch stelle ich hier noch einmal unseren Hund Oliver Twist und unsere Katze Graycie Bella vor. Offensichtlich haben viele von euch meinen Sommer Rundbrief nicht gelesen, in dem ich Oliver vorgestellt habe. Wir haben ihn Ende April von einer Organisation abgeholt, die Hunde aus dem Tierheim rettet und sie voruebergehend bei "Pflegeeltern" unterbringt, bis sie ein geeignetes permanentes Heim ( das sind jetzt wir) fuer sie gefunden haben.
Oliver (so hiess er bereits) ist ca. 4 Jahre alt, eine Terrier-Pudel Mischung, er ist sehr lieb und ziemlich klug. Andere Hunde werden allerdings wild angebellt, wir hoffen, dass wir ihm das bald abgewoehnen koennen. Unsere Katze Graycie stellte sich als sehr aengstlich heraus, sie mag seitdem nicht mehr ins Haus kommen und will jetzt draussen gefuettert werden, was nicht nur jede Menge andere Katzen sondern auch Waschbaeren und Opossums anzieht.
Am Samstag waren wir mit ihm zum ersten mal beim Tierarzt, nachdem wir bemerkt haben, dass er Wuermer hat (fragt nicht, so genau wollt ihr das gar nicht wissen, glaubt mir!). Einen Hund zu haben war zuerst eine ziemliche Umstellung, aber mittlerweile haben wir uns alle aneinander gewoehnt. Er kann regelrecht witzig sein, eine Eigenschaft, die ich von Hunden gar nicht erwartet hatte und die uns oft zum lachen bringt. Hier kommen also Fotos von Oliver und Graycie.

Thursday, September 21, 2006

Musik, Movies, Buecher...

Momentaufnahme: Im Moment hoere ich gern Musik von Keane und von Fray, so ziemlich alles von ihnen, ganz besonders "Bend & Break" von Keane und "Over my head" + "She is" von Fray. Ausserdem mag ich "Stay with me" von den Goo Goo Dolls.
Als Filme gefielen mir "Little Miss Sunshine" (im Kino) und "Akkelah and the Bee" (DVD) sehr gut.
Und als Buch kann ich "Marley & Me" von John Grogan empfehlen, sehr witzig, ich hab schon lange nicht mehr so haeufig spontan laut losgelacht.
Habt ihr vielleicht auch mal Empfehlungen fuer mich?

Eine Woche bei uns


Wie sieht bei uns eine ganz normale Woche aus? Nicht soviel anders als bei euch, vermute ich mal. Die Woche faengt hier am Sonntag an, nicht am Montag, wie in Deutschland. Der letzte Sonntag wurde von Lisa's Girl Scout Gruppe dominiert, die Maedchen hatten einen Car Wash organisiert. Ein lokaler und zentraler Reifenhaendler hatte sein Gelaende dafuer zur Verfuegung gestellt, die Maedchen wurden in Gruppen eingeteilt und rotierten ihre Jobs alle 20 Minuten. Mal waren sie zustaenig fuer die Reklame (sie schwenkten Plakate, nasse Lappen etc. an der Strasse und machten jede Menge Laerm, wenn Autos vorbeifuhren), mal spritzten sie die Autos mit dem Schlauch ab(sehr beliebt), mal schrubbten sie mit Schwamm und Autowaschmittel oder fielen wie die Heuschrecken mit Trockentuechern ueber die Autos her. Im Verlauf von 10.00-14.00 Uhr hatten sie 85 Autos gewaschen und knapp $900 verdient. Waehrend Lisa mit nassen Lappen wirbelte, gingen Hans und ich mit unserem Hund Oliver in einem nahegelegenen Canyon spazieren. Ich find's immer wieder erstaunlich, wie wild es mitten in Los Angeles sein kann. Nachmittags kam dann noch eine Freundin zum Eistee vorbei, Hans lief/rannte wie jeden Sonntag eine halbe Stunde unten am Meer entlang und ich machte mich wie immer um 18.00 Uhr auf zum Krankenhaus in Torrance, um dort von 19.00-21.15 Uhr einen Geburtstvorbereitungskurs zu geben. Ich bin gegen 22 Uhr wieder zu Hause, wir trinken noch ein Glas Wein zusammen, gehen wie jede Nacht noch ein letztes Mal mit Oliver raus und gehen dann schlafen.
Montags ist dann wieder ein ganz normaler Arbeitstag. Lisa geht noch vor dem Fruehstueck mit Olli raus (..und nimmt manchmal meine Kamera mit um Sonnenaufgang-Fotos zu machen, s.o.), wir fruehstuecken zusammen und dann verlaesst Hans als erster gegen 7.30 das Haus. Unser Hybrid Toyota Prius ermoeglicht es ihm, die Car Pool Lane zu benutzen, sowas aehnliches wie die Bus- oder Taxi Spur, die nicht so verstopft wie der Rest der Spuren ist, und so braucht er morgens nur 30-40 Minuten zur Arbeit. Lisa's Schule liegt auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz, dem Krankenhaus von San Pedro, und so bringe ich Lisa erst zur Schule und gehe danach zur Arbeit. Hans und ich haben flexible Arbeitszeiten, das macht das Leben einfacher. Ich arbeite 6 Stunden und gehe danach nach Hause, um mit dem Hund spazieren zu gehen. Montags ist Girl Scout Tag, da wird Lisa (und etliche andere Maedchen) um 14.45 Uhr von einer anderen Girl Scout Mutter in ihrem Mini Van von der Schule abgeholt und zum Treffpunkt gebracht, wo ich sie um 16.30 Uhr abhole. So bleibt mir Zeit fuer Besorgungen. Wenn Lisa dann gegen 17 Uhr zuhause ist, muss sie noch Schularbeiten machen und den Hund ausfuehren, waehrend ich mich daran mache, das Abendessen zuzubereiten. Essen tun wir immer allein, weil Hans eigentlich nie vor fruehestens 20.00 Uhr zuhause ist, meistens ist es spaeter. Er versucht, Lisa noch um 21.30 Uhr gute Nacht zu sagen, aber das klappt nicht immer.
Dienstage sind aehnlich, bis auf den kleinen Unterschied, dass Lisa von 15.30-17.30 Uhr Stepptanz und Ballett Klassen hat, was sich am Mittwoch noch mal mit Jazztanz von 17-18 Uhr wiederholt. Donnerstags liegt nichts geplantes an, der Nachmittag steht zu unserer freien Verfuegung. Wir gehen dann haeufig zur Bibliothek, weil Lisa extrem schnell liest, und es fuer sie kaum was furchtbareres gibt, als nichts mehr zu lesen zu haben. Und so bringen wir dann ca. 15 Buecher weg um ca. 15 Buecher wieder neu auszuleihen, die meist kaum das Wochenende ueberleben.
Freitags ist mein freier Tag, an denen ich Arztbesuche und groessere Einkaeufe erledige und seit neuestem in meine Hip Hop Klasse gehe. Auch dieser Nachmittag ist unverplant. Samstag beginnen Lisa, Oliver und ich oft mit einem gemeinsamen Lauf mit einer Freundin, ihren Kindern und ihrem Hund. Wir treffen uns meist nicht weit von hier auf dem Golfplatz von Donald Trump, laufen dann zum Meer herunter und ueber den Golfplatz zurueck. Danach tun wir dann, wozu wir gerade Lust haben.
So sieht eine recht durchschnittliche Woche hier aus...nicht viel anders als woanders, vermute ich mal, oder?

P.S. Ich habe die Comment Option veraendert, es sollte jetzt moeglich sein, Kommentare abzugeben!

Saturday, September 16, 2006

Blueberry Muffins


Seit 10 Jahren nun versende ich Rundbriefe, um den Kontakt zu unseren Familien und Freunden nicht zu verlieren. Ich weiss nicht, ob es diesen Zweck erfuellt, nur wenige antworten jedes Mal und von ca. 90% hoere ich nie. Vielleicht erfahrt ihr ja auf diese Weise von uns, aber die Kommunikation ist definitiv eingleisig. Mittlerweile schreibe ich die Rundbriefe mehr fuer mich selbst um alle Ereignisse festzuhalten, die sonst so schnell in Vergessenheit geraten. Ich ueberlege aber nun, ob es nicht vielleicht besser ist, den Kontakt ueber den blog zu halten, es ist spontaner und alltaeglicher, hoffe ich zumindest. So werde ich z.B. heute ein Blueberry Muffin Rezept veroeffentlichen, was ich gestern ausprobiert hab. Selbst Lisa ist begeistert, und Lisa mag eigentlich weder Blaubeeren noch Muffins!
Also hier ist das Rezept:

To-Die-For Blueberry Muffins mit Streuseln (12 Muffins)
280 g Mehl
225 g Zucker
5 g Salz
1 Essloeffel Backpulver
120 ml Pflanzenoel
2 Eier
120 ml Milch
220 g Blaubeeren
Streusel:
150 g Zucker
60 g Mehl
85 g kalte, klein gewuerfelte Butter
2 Teel. Zimt
Zubereitung: Ofen auf 200 Grad vorheizen, alle "nassen" Zutaten in einer Schuessel miteinander vermischen, alle "trockenen" Zutaten miteinander in einer anderen Schuessel vermischen. Nasse und trockene Mischungen locker mit einem Loeffel mischen, gerade nur soviel, dass es vermischt ist, nicht mehr. Blaubeeren unterheben. Mischung in Muffin Huetchen bis oben fuellen.
Fuer die Streusel Zutaten mit den Haenden schnell mischen, bis sich Streusel bilden, dann auf den Muffins verteilen. Ca. 25 Minuten backen, bis der Teig oben nicht mehr klebt und gerade anfaengt fest zu werden.
Kalt gewordene Muffins kann man uebrigens prima kurz in der Mikrowelle aufbacken.
Guten Appetit, und falls es jemand mal ausprobiert, koennt ihr mir ja mal schreiben ob es euch geschmeckt hat.
Rita

Friday, September 15, 2006

Ich hab ein blog - und nun?

Hallo ihr alle.....
nun habe ich auch ein blog. Ist ja ein bisschen wie im Selbstverlag veroeffentlichen, aber einfacher, schneller und billiger. Weiss noch nicht so recht wie's weitergeht, aber ich setze einfach einen Fuss vor den anderen und lerne es unterwegs....... Ich probiere gern was Neues aus, genau wie ich heute zum ersten Mal eine Jazz/Hip-Hop Tanzklasse besucht hab. Hip-Hop? Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass das eher ein Witz ist und Jazz-Tanz mit winzigen Hip Hop Elementen unterrichtet wird....aber Pustekuchen. Es war haertester Hip Hop, laut und schnell und alle Teilnehmerinnen (6 Frauen zwischen 35-50) hatten wider Erwarten jede Menge Spass. Morgen kann ich bestimmt kaum laufen, der 30-Minuten Aufwaerm-und Stretchteil war moerderisch, aber ich wollte meine Muskeln mal wieder spueren...hatte nicht gedacht, dass ich sie so lange spueren werde.
So, ich werde mich jetzt mal damit vertraut machen, wie man Fotos veroeffentlicht und was man sonst noch so alles tun kann.
Okay, das mit dem Fotos einsetzen ist gar nicht so schwierig...es sollte zwar eigentlich hier unten stehen, aber was soll's. Das Foto hat Lisa von Hans und mir auf Kauai gemacht, demnaechst werde ich noch ein paar mehr schicken, aber fuer heute soll's genug sein.
Bis dann,
Rita